Der Höfner HCT-500/2-BK Club
Nach langer Pause von der Musik habe ich 2014 glaube ich wieder angefangen - in einer Country-Band. Damals noch mit einem Fender Jazz Bass, aber der Höfner lachte mich damals schon an... als ich dann zu einer Metal-Band wechselte schien das Thema erstmal erledigt, denn
"you never play Metal on a Höfner bass"
sagten alle... also probierte ich mich munter durch die Bässe: nach einem Warwick $$ (um wieder 5 String zu spielen), einem Ibanez AGB 205 (weils irgendwie cool schien) war ich irgendwann sogar bei einem Marleaux angekommen (Votan 5 XS), aber alles war irgendwie nicht so richtig.. passend.. keine Ahnung. Auch wenn der Marleux ein geiles Ding war ^^ Der letzte Versuch war nun ein Fender Performer Precision (back to 4 Strings), aber auch das war nix... also dachte ich mir: who cares?
Angebot hier beim Music Store gefunden, und eigentlich wollte ich in Club CT in Sunburst, aber da war der Lagerbestand falsch angegeben (einziges Manko...) , also doch in Schwarz... was am Anfang nach einem faulen Kompromiss aussah entpuppte sich als gar nicht mal so übel - der Bass macht in Schwarz ne Menge her. Schlagbrett noch runtergeschraubt (ich spiele nie mit Pick) und schon war "Black Beauty Beast" endlich, endlich bei mir zu Hause.
Der Klang ist Höfner, den muss man mögen oder damit umgehen können - ich kann beides hervorragend. Er ist sehr eigen, aber prägnant und präsent.
Von Gewicht her, vom Look her, von der Bespielbarkeit her: ein Traum. So muss für mich ein Bass sein - ich bin ein Fan der engen Bünde und kann mich prima daran austoben.
Schade war nur, dass der Bass zuerst mal zu einem in Aschaffenburg ansässigen Gitarrenladen gebracht werden musste für die Einstellung - da hat so gut wie gar nichts gepasst, ich sag nur Pickups: die saßen beide komplett schief. Dazu war die Oktavreinheit nicht gegeben und noch ein paar Kleinigkeiten. Hm, hätte vorm Versenden ruhig noch gemacht werden dürfen.
Sonst einfach nur ein Traum, dieses Instrument. Auch im Vergleich zu einem Fender Performer (der das doppelte gekostet hat) und einem Marleaux (der das 5fache gekostet hat). ABER - es ist halt wie immer die Frage, was man für sich selber sucht und braucht. ICH habe meinen Wunschbass gefunden.
Von daher - zum Abschluss:
Yes, you CAN play Metal on a Höfner Bass ;-)
Bisher hatte ich immer wesentlich mehr Glück mit gebrauchten Bässen, als mit neuen. Das meiste, was ich so ausprobiert habe, war entweder das Geld nicht Wert oder passte einfach nicht zu mir. Das hat sich nun geändert. Seit ich diesen Bass erhalten habe, spiele ich ihn jeden Tag stundenlang und er macht einfach eine Menge Spaß. Mag sein, dass der Korpus nicht so ergonomisch ist, wie der eines Fender Jazz oder P aber das geringe Gewicht, die super Bespielbarkeit und vor allem der Klang oder eher die Klänge machen das mehr als wett. Ja nach dem, welchen Mode man wählt, an welcher Stelle man spielt und mit was für einer Attack, erhält man einen wummernden Reggae Sound, Kontrabass-artige Klänge oder auch den Signaturklang von Jaco Pastorius. Das einzige, was ich zu bemängeln habe, ist , dass der Nullbund, welcher einen herkömmlichen Sattel ersetzt, zu hoch ist (was man mit einer entsprechenden Feile nacharbeiten kann). Abgesehen davon ist die Verarbeitung wirklich gut und dass die Höheneinstellung der Tonabnehmer etwas nervig ist, entspricht eben dem Original. Unterm Strich eine Empfehlung meinerseits und ein toller Bass zu einem guten Preis!