Das revolutionäre Strymon NightSky ist eine umfassende Workstation für experimentelle Reverb-Sounds und bietet weitreichende Möglichkeiten der Klangbearbeitung. Mit einer Modulationssektion, einem Step Sequencer mit 8 Steps und Glide-Funktion und zusätzlichem 4-Pole Resonanzfilter bewaffnet, deckt das NightSky von klassischen Reverb-Klängen bis hin zu variabel modulierenden Experimentalsounds eine enorme klangliche Bandbreite ab und schafft schier unendliche Möglichkeiten des individuellen Sound-Design. Zur intuitiven Bedienung einzelner Effektparameter steht ein Anschluss für Expression-Pedale zur Verfügung, während die MIDI-Schnittstelle des NightSky für absolute Flexibilität im Zusammenspiel mit anderen Steuergeräten sorgt und die 16 internen Speicherslots für Klangkreationen auf bis zu 300 per MIDI wählbare Speicherslots zur späteren Verwendung erweitert.
Das Strymon NightSky stellt drei verschiedene Reverb-Texturen bereit, die die Grundlage des jeweiligen Patch bilden. Sparse bietet einen geräumigen und spät einsetzenden Hall, der Legato-Noten einen cleanen Reverb verleiht und speziell Stakkato gespielt Delay-artige Echos erzeugt. Klassisches Plate-Reverb mit schneller Ansprache ist das Metier des Dense-Mode, der die passende Grundlage für Ambient Sounds darstellt. Wer auf der Suche nach langsam aufbauenden und atmosphärischen Hallklängen ist, wird hingegen im Diffuse-Modus seine helle Freude haben. Zusätzlich bietet die Decay-Sektion des NightSky drei verschiedene Quantize-Modes für die Hallfahne, um die Tonhöhe per Pitch-Regler wahlweise stufenlos, in Halbtonschritten oder in einer ausgewählten Skala im Umfang von bis zu zwei Oktaven einzustellen.
Um dem Reverb-Klang interessante Modulationseffekte beizusteuern, verfügt das NightSky über eine Mod-Sektion, die dem LFO sechs verschiedene Wellenformen zuweisen kann. Neben den Klassikern Dreieck, Rechteck und Sägezahn findet sich hier der Random-Mode für zufällig gewählte Werte und sogar ein Envelope-Modus, der individuell auf gespielte Noten reagiert. Hierbei bestimmt der Depth-Regler die Empfindlichkeit des Effekts. Der gewählte Modulationseffekt kann entweder der Hallfahne, dem Pitch oder der Filter-Sektion zugewiesen werden um beispielsweise variable Hallzeiten, wilde Pitch-Experimente oder Wah-artige Veränderungen des Filters zu erzeugen.
In der Voice-Sektion stehen einige nützliche Tools bereit, um dem gewählten Halleffekt seinen individuellen Klangcharakter zu verleihen. Die beiden wählbaren Shimmer-Effekte Input und Regen lassen sich in harmonischen Intervallen dem eingehenden Signal beisteuern und können im Umfang von einer Oktave über und unter dem Ausgangston per Interval-Regler selektiert werden, um den Reverb-Effekt zusätzliche Breite und Tiefe zu verleihen. Zusätzliche harmonische Tiefe steuert der Glimmer-Effekt bei, der entweder die hohen Frequenzen für verträumte Klanglandschaften oder die den tiefen Signalanteil für Synth-artige Tiefe betont. Darüber hinaus befindet sich ein Drive-Schalter an Bord, der dem Signal des NightSky vor oder nach dem Reverb-Core zusätzliche Sättigung verleiht.
Der interne Step Sequencer des Strymon NightSky erweitert den Funktionsumfang des Effekts ungemein und kann sowohl als Ablagespeicher für verschiedene Presets als auch für interessante Effekt-Progressionen dienen. Hierbei sind bis zu 16 Steps belegbar, wobei die Steps 1-8 grün und die Schritte 9-16 in bernsteingelb angezeigt werden. Wer den Sequencer zum Abrufen verschiedener Speicherplätze benutzt, kann ganz einfach über den Sequence Step Schalter das nächste Preset abrufen. Der Sequence Step Fußschalter agiert bei zweimaliger Betätigung hingegen als Tap Tempo Button für den Step Sequencer und bestimmt das Tempo bis zum nächsten Schritt. Hierbei sorgt die schaltbare Glide-Funktion für einen flüssigen Übergang von Step zu Step.
Egal, ob im Studio oder auf der Bühne: Das Strymon NightSky ist für jede musikalische Umgebung bestens gerüstet. Dank seiner in Stereo ausgeführten Ein- und Ausgänge und Line/Instrument-Schalter kommt das NightSky mit einer Vielzahl an Setups in Mono oder Stereo und verschiedensten Signalstärken zurecht. Auch zwei 5-Pin Anschlüsse für MIDI In und Out und ein USB-Anschluss stehen stirnseitig zur Verfügung, um MIDI-Befehle zu senden und zu empfangen, wodurch das NightSky in jedes Schalt-Setup integriert werden kann. Darüber hinaus kann die EXP-Buchse zur Echtzeitsteuerung von Parametern, zur Preset-Wahl oder zum Abrufen von bis zu 300 Speicherplätzen benutzt werden.
Was für eine Maschine... anmachen und abheben...setze ihn nur in meinem modular System ein und auch f Knopfdruck ist man förmlich im siebten Himmel...
Einarbeitung ist angesagt aber man wird immer belohnt...
Toll
Reverb? Ist das nicht etwas unter „ferner liefen“, zum kaschieren von Unzulänglichkeiten? Hmm. Es soll hier mehr drin sein als nur ein Freeware Plug-in. Eine Art Synthesizer wird versprochen. Schauen wir mal.…
Billig ist er nicht, der Reverb. Typisch Strymon. Aber: was für eine Maschine ist es! Strymon geht hier ganz eigene Wege. Nichts mit dem typischen „Hall, Spring,“, nix Raummodelle. Es sind keine Kenntnisse in höherer Mathematik oder in Informatik notwendig. Einfach Knöpfe, Knöpfe, Knöpfe und schrauben, schrauben, schrauben … staunen, lauschen, staunen, weiter schrauben …
Eine unfreiwillige Poesie wohnt dem Gerät, dessen zwei Taster mit „Regen“ beschriftet sind, freilich inne. Eine ganze Armada an Funktionen versteckt sich – mal wieder Strymon – hinter Tastenkombinationen; ohne Handbuch kommt man da häufig nicht weiter. Zum Glück ist das Wesentliche am Gerät doch intuitiv und bringt vom Anfang an sinnvolle, und auch sinnlose, Ergebnisse. Der Klang ist jenseits von Gut und Böse, die Verarbeitung wie üblich einwandfrei.
Was ich vermisse:
- Editier-/Library-Software. Die fehlt vollständig. Das Handbuch verweist auf MIDI Dump. Hallo? Wir schreiben das Jahr 2020, nicht 1985. Das ist mir zu viel Retro. Bei dem Preis wäre ein guter Editor angesagt und zu erwarten.
- mehr Parameter für den Sequencer als nur Pitch.
Beides wäre im Rahmen der Produktpflege machbar. Hallo, California?
Abgesehen davon eine mega Kiste, die ihrem Namen alle Ehre macht und an der eine ganze Menge zu entdecken ist. Dass ein Reverb so inspirierend und gleichzeitig so einfach zu benutzen sein kann, hätte ich nie gedacht.
Wie immer großes Kino von Strymon. In Sachen Reverbs hatte/habe ich bereits das Blue Sky, Big Sky und das Flint. Nun also das Nightsky.
Es sind wie nach den Produktvideos zu erwarten großartige und experimentelle Klänge möglich. Perfekt für mich im Ambient Bereich.
Ein paar Features die mir persönlich fehlen (aber das ist natürlich individuell):
Strymon hat dem Gerät so viele Regler spendiert, da ist es für mich schade das ausgerechnet für die Gain Stufe ein Drive Regler fehlt. Natürlich ist er versteckt vorhanden, quasi als Sekundär-Funktion der anderen Regler, aber hier wäre es einfach schön zu sehen was gerade eingestellt ist, ebenso bei der Glitter Funktion.
Trotzdem wieder mal mein großes Kompliment an das Strymon Team. Bin seit Jahren von ihren Produkten begeistert und werde es wohl auch bleiben. ;-)