Der Model:Samples von Elektron ist ein kompakter 6-Spur Sampleplayer mit Sequenzer und geht in Punkto Design und Konzept ganz neue Wege. Das neue, flache Gehäuse zusammen mit dem neuen
Natürlich ist auch der Elektron-typische Sequenzer wieder mit an Bord: sechs Audio
Mit dem aktuellen
Das Wichtigste vorweg: Braucht man den M:S, wenn man bereits einen Octatrack besitzt? Nein. Aber man braucht generell nicht mehr viel, wenn man den großen Schweden sein eigen nennt.
Will man einen M:S, wenn man... JA! Und es ist wirklich ein großes Ja. Der Kleine macht vieles anders, dort wo man sich beim Octa die Haare rauft. Man merkt, dass zwischen der Entwicklung der beiden fast eine Dekade liegt. Auf der anderen Seite fehlt all das, was den Octa einzigartig macht, so dass sich die Geräte nicht in Quere kommen.
Mein Lieblingsfeature beim M:S:
TRACK/CTRL ALL. Die Tracktaste gedrückt halten und schon wird der gewählte Parameter bei allen Tracks verändert. Großer Sport, besonders, wenn man dank Sample Lock in jedem der 6 Tracks verschiedene Samples untergebracht hat. Music Store liefert das Gerät bereits mit der entsprechenden Firmware aus (1.02A). Das geht am Octatrack auch, jedoch muss man die Parameter erst auf den Crossfader routen. Der M:S fördert die Spontanität, der große Bruder das Planen. Das zieht sich durch die gesamte Struktur.
Da ist der vielgepriesene "direkte Zugriff". Yup, das stimmt. Allerdings gibt es nicht so viele Manipulationsmöglichkeiten. Pitch, Decay... das Delay gehört zur Kategorie Brot & Butter, das/der Filter zur Kategorie geht so. Aber die Parameterlocks machen all das wieder wett. Klar, es fehlt der hinreißende Combfilter vom Octatrack, einen Kompressor sucht man auch vergeblich und die Distortion ist nichts weiter als ein sehr milder Overdrive. Sweet Little Gähn. Aber dafür gibt's ein HiFi-taugliches Reverb. Lieblingsfeature Nr. 2. Der Hall ist 'ne Klasse für sich in einem so handlichen Gerät. Mutet man einen Track, klingen Reverb und Delay aus, anstatt unmittelbar zu verstummen. Der LFO lässt sich zwar nur aufs Send routen, aber auch damit gehen spannende Klangereignisse. Sieht man's sportlich, gewinnt man den Eindruck, das Gerät möchte verhindern, dass man sich totfrickelt. Mir passiert das beim Octatrack immer mal wieder. Der hat halt 3 Hallarten und 3 LFOs und bietet mehr Möglichkeiten, als man in einem Projekt unterbringen kann.
Und dann ist da die Engine an sich. Pitching geht bis 24, ohne dass es jemals furchtbar klingt (Octatrack schafft 12). Wer mal an einem Roland SP-404 ein Sample pitchte, weiß, wie es nicht klingen sollte. Das Speicherkonzept weiß zu erfreuen. Man kann einzelne Pattern speichern, statt ganzer Projekte. Sample Locks und Einstellungen werden mitgespeichert. In der Praxis heißt das, dass Pattern 2 andere Samples horten kann als Pattern 1. Hier kauft der Kleine dem großen Bruder den Schneid ab. Und es gibt TEMP SAVE. Beim Jammen sehr brauchbar. Der M:S speichert die momentanen Einstellungen. Nun kann man nach Herzenlust alles verbiegen und dann irgendwann per Knopfdruck zurückspringen. Sowas sollte Standard sein, nicht nur bei Samplern!
Oft vermutet wird auch, der M:S sei im Grunde ein gepimpter Volca Sample. Na gut, beide sind schneeweiß und spielen Samples ab. Der Volca verfügt jedoch nicht über velocity-fähige Trackpads. Samples können nicht chromatisch gespielt werden. LFO und Delay - geschenkt. Der Volca hat zwar 4 Sample-Slots mehr, aber wenn man es darauf angelegt und seine Sample Locks geschickt wählt, bläst der M:S den Volca mit nur einem Track von der Bühne, selbst wenn man sich fairerweise auf einen Takt beschränkt. Man hat dann noch 3 Takte und 5 Tracks übrig und Delay und LFO nicht nicht einmal angerührt. Im Zweifelsfall vorm Kauf einfach mal die Manuals der Geräte vergleichen. Für mich gilt hier nach unten was beim Octatrack nach oben stimmt: die beiden Sample(playe)r ergänzen sich. Ich würde weder den Volca noch den Octatrack wegen des M:S verkaufen.
Lange habe ich hin und her überlegt, wie ich mein Livesetup sinnvoll erweitere. Da ich als DAW Ableton Live nutze, analoge Synths zum Einsatz kommen und ich weitestgehend vom Bildschirm weg möchte, habe ich mich am Ende für eine Sample basierte Groovbox entschieden. So habe ich die Möglichkeit meine eigenst kreierten Drums und Percussions Live zu spielen, ganz egal welche Szene als nächstes kommt und habe so maximalen Workflow. Ich habe den Elektron erst seit einigen Tagen und habe mich sofort verliebt. Ein wirklich kompaktes Gerät, mit einer guten Verarbeitung, einem tollen Workflow und gefühlten unendlichen Möglichkeiten. Ich bin wirklich hellauf begeistert und kann diese Groovebox mit bestem Wissen und Gewissen weiterempfehlen. Auch muss ich die Mitarbeiter vom Music Store in den höchsten Tönen loben, für den wiedermals tollen Service, der Abwicklung meiner Finanzierung, den schnellen Versand und den unschlagbaren Preis. Leider kann ich nur 5 Sterne geben. Aber auch bei 10 möglichen, wären es 10 von 10.
Genau das was ich gesucht habe! Die Bedienung ist einfach und intuitiv.
Man kann zwischen den erstellten Patterns via Knopfdruck switchen. Jedes Pattern kann bis zu 64 Steps lang sein. Durch die Verkettung können die Patterns natürlich noch länger sein. Am Anfang war ich etwas abgeschreckt, weil ich dachte man kommt mit 6 Tracks nicht weit. Aber ein Track kann dank Locks mehrere Samples beinhalten. Ebenso kann pro Pattern auch ein eigenes Drumkit erstellt werden, somit können die Samples immer ausgetauscht werden, was die Kiste dann doch sehr vielseitig macht. Der Speicher für Samples reicht mir völlig aus, es können sogar Loops eingefügt werden. Der Sequencer ermöglicht es auch Melodien zu spielen, ohne viel Menüdiving. Einfach ein Trigger drücken und am Datenrad die Note einstellen. Für Abwechselung kann man ein Fill programmieren, wo dann mittels Knopfdruck mal eben schnell eine Snare rollt, so als Übergang zum Beispiel. Das Rumexperimentieren mit dem LFO und sämtliche Eingriffe in den Sound machen Spaß und es wird so schnell nicht langweilig dran rumzuschrauben. Die verbauten Hall und Delay-Effekte haben eine sehr gute Qualität. Was auch gut gelungen ist, ist die Soundverwaltung, echt großes Lob! Die Software "Elektron Transfer" installieren, Ordner erstellen, Samples rein und das Ding hat diese schon drauf. Ohne vorher Samples in das richtige Format convertieren zu müssen. Das geht alles automatisch und man muss nicht im Menü gehen, um Samples reinzuladen. Wichtig ist vorher einzustellen, dass die Datenübertragung bei Device auf USB eingestellt ist, sonst stürzt die Software ab. Das Display ist zwar etwas klein, aber nicht schlimm, dadurch das alles sehr übersichtlich strukturiert ist. Ich finde es auch sehr gut, dass alles in Projekte gespeichert werden kann und das Beste ist, pro Projekt 96 Patterns. 96 Projekte zu verwalten finde ich auch viel. Aber wer damit noch nicht genug hat, kann ja ein Midi-Dump machen und die Patterns zum Rechner schicken. Also im Großen und Ganzen für diesen Preis kann man damit sehr gut performen, mehr Abwechselung geht nicht! Ich empfehle auch jeden diese Groovebox, sofern mit Samples gearbeitet werden möchte als Einstieg.