Das Moog Minifooger MF Delay ist ein Delay-Pedal mit echt analoger Eimerketten-Technik. Es liefert bis zu 700ms (!) herrlich dichten Delay-Sound mit weich einsetzendem Feedback, dubbigen Endlosechos und sphärischer Selbstoszillation. Wie in allen Minifoogern finden sich ausschließlich hochwertigste, selektierte Komponenten für beste Klangeigenschaften, hier etwa eine diskret aufgebaute JFET-Eingangsstufe und ein Vintage-Compander-Chip. Feedback oder Delay-Zeit lassen sich über einen Expression-Pedaleingang steuern.
Das MF Delay ist ein typischer Moog-Effekt mit hervorragender Vintage-Klangqualität ohne die damals üblichen Vintage-Störgeräusche (ziemlich sauberer Klang ohne Rauschen, Brummen, etc.).
Ganz hervorragend ist die Verarbeitung, die keine Wünsche offen lässt und Moog-typisch sehr langlebig erscheint.
Einziges Manko (für meinen Anwendungsfall) ist, dass bei eingeschaltetem Effekt (auch bei vollkommen zurückgedrehtem Drive und Mix) die Ausgangslautstärke deutlich angehoben wird gegenüber dem bei True Bypass durchgeschleiften, unbearbeiteten Signal. Das mag für E-Gitarristen als zusätzlicher Soloboost ganz nett sein, für mich als Bassist, der eigentlich immer mit der gleichen Lautstärke spielt, ist es eher ungünstig, weil der ohne Delay voll ausgesteuerte Kanal am Mischpult (ich spiele ohne Verstärker) beim Einschalten des Delays dann leider übersteuert und sich die Lautstärke deutlich erhöht mit eingeschaltetem Delay. Das hab ich schon bei den meisten EBS-Effekten gehasst und werde mich auch bei Moog nicht damit anfreunden können.
Schön ist die Ansteuerbarkeit des Expression-Eingangs per 0-5V-Signal, das bei mir aus einem Moog Multi-Pedal kommt, das ich mir noch rechtzeitig gesichert hatte, bevor es nicht mehr hergestellt wurde. Damit kann ich auf die ganzen Features des großen Moogerfooger Delays verzichten, weil diese komplett in meinem Multi-Pedal eingebaut sind und über den Expression-Eingang per 0-5V-Signal erzeugt werden können.
Deshalb werde ich wohl zähneknirschend die Lautstärkeerhöhung akzeptieren, weil mir das große Moogerfooger-Delay einfach zu teuer ist für meine Anwendungsfälle.
Klangqualität und Verarbeitung sind top of the Line, der Sound ist großartig, die Handhabung könnte besser sein, da ein interner Switch recht wichtig ist und eben nur mit Aufschrauben zu erreichen ist. Habe das Problem umgangen, indem ich die Bodenplatte aus Holz nachgebaut und eine Öffnung gesägt habe, über die man den switch erreichen kann. Trotzdem komme ich da nicht ran, wenn das Pedal am Board festgeklebt ist. Zudem haben Pedale wie das MF Drive Miniswitches auf der Oberseite, die hier auch noch gepasst hätten.
Genial am Delay ist die Selbstoszilation. Einfach mal im Proberaum langsam das Feedback aufdrehen (auch ohne Input Signal) und schauen, wann die Bandkollegen sich erschrocken umschauen weil das Gebäude bebt, gefühlt kann man damit neue Lautsprecher in 20 Sekunden einschwingen :D