Der Shure SRH 840, das Flaggschiff der neuen Shure Kopfhörer-Serie, verfügt über einen sehr breiten Frequenzbereich mit höchster Wiedergabepräzision für anspruchsvolles Studio-Monitoring und Recording.
Für mein Tonstudio suchte ich einen Kopfhörer, der möglichst linear und analytisch klingt, um das Mixen und Mastern auch über Kopfhörer einigermaßen brauchbar hinzubekommen. Zuvor hatte ich den Beyerdynamic DT 770 Pro mit 80 Ohm. Dieser erfüllte die angesprochenen Forderungen allerdings nicht, da er zu "musikalisch" klang und so entschied ich mich für den Kauf des SRH 840. Der Klang entspricht genau meinen Vorstellungen und ist absolut ausgewogen, so wie es für einen ordentlichen Studiokopfhörer gehört. Das ganze Frequenzspektrum wird hörbar gut wiedergegeben. Nur, was den Tragekomfort betrifft, ist ein deutlicher Unterschied zum DT 770 festzustellen, bzw. fühlbar. Der SRH 840 ist auch schwerer und nicht so gut verarbeitet wie der Beyerdynamic. Zum Beispiel drücken die innenliegenden Membrane auf die Ohrmuschel, der obige Kopfbügel ist zu hart und damit spürbar beim Aufliegen im oberen Schädelbereich. Das könnte für manchen, je nach Kopf- und Ohrform, nach 2-4 Stunden Tragezeit unangenehm werden. Die Ohrpolster sind im Gegensatz zum Beyerdynamic leider aus Kunstleder, was im Sommer oder im warmen Tonstudio zu feuchten Ohren führen kann.
Pluspunkte sind die komfortable Ausstattung mit Ersatzpolstern und die Kopfhörertasche, auch das abnehmbare Kabel könnte, für einen eventuellen Schaden, bei Bedarf ohne den Kopfhörer ausgetauscht werden. Dass es ein Spiralkabel ist, ist Geschmackssache mir war allerdings das wesentlich längere, normale Kabel des DT 770 Pro lieber, natürlich haben beide Kabelvarianten im Studiohandling ihre Vor- und Nachteile. Die beiden außenliegenden Kabel für die Membrane betrachte ich auch als nicht so glücklich konstruiert, weil bei einer ungeschickten Handhabung eventuell Abrissgefahr besteht. Ich werde dieses Model von Shure trotzdem behalten weil für mich der Klang das Hauptkriterium ist. Sucht man allerdings einen Kopfhörer zum reinen Musikhören, ist der Beyerdynamic DT 770 Pro deutlich besser, da er Musik im Bereich Klassik, Jazz usw. wesentlich lebendiger und räumlicher wiedergibt.
Ich nutze Kopfhörer beim Editing und im Mixdown zur Kontrolle. Der Klang des SHR840 ist phänomenal und ehrlich, also klanglich bestens geeignet. Nur leider habe den KH nicht behalten, weil ich nach ca 60 min. Schmerzen vom Bügel bekam, da dieser ordentlich auf den Schädel drückte (ich habe einen schmaleren Kopf). Echt schade das er mir nicht passt, den Klang möchte ich eigentlich nicht mehr missen.
Ich benutze den Kopfhörer zum Mischen meiner CUBASE-Projekte (neben meinen NS-10M STUDIO). Klar, durch das satte und dichte Aufsetzen rund ums Ohr kann es "im Eifer des Gefechts" nach einer längeren Session (ca. 60 Min.) schon mal a bisserl warm werden, aber dann macht man eben mal eine kleine Pause, die dann wiederum weitere/andere Vorteile mit sich bringt, dass man z. B. den Ohren mal etwas Ruhe/Erholung gönnt...Die Kopfhörer sehen für mein Empfinden klasse aus und sind zudem wertig verarbeitet. Das beiliegende Ersatz-Ohrpolster ist eine tolle Sache. Ich kann das Produkt nur empfehlen.
Lieferung alles bestens,
Klang super
Brauche allerdings ein extrapolster damit er nicht anfängt zu drücken, nehme da eine mütze
dass die kabel so verletzlich herausschauen gab bei der verarbeitung den abzug, ansonsten gute qualität, was ich beurteilen kann
Paket kommt, schöne Verpackung, raus mit dem Ding und rein in die Buchse. Schon beim Auspacken wird klar, dass man sich nicht für eine Billigmarke entschieden hat sondern für ein Produkt, das seinem Preis rechtfertigen soll. Umso gespannter bin ich beim Aufsetzen.
Wie viele Tester bereits hervorheben fällt das Gewicht des SRH840 eher hoch aus - das kommt beim Aufsetzen auch schon gleich zur Geltung. Die Muscheln liegen aber gut an und auf beim Ausbreiten hat man durchaus das Gefühl einen wertigen Kopfhörer in den Händen zu halten.
Warum Shure allerdings auf Plastik über Plastik setzt ist mir ein klein wenig schleierhaft denn auf den ersten Blick würde man dem Ding nicht seine Fähigkeiten anerkennen. Vor allem der Bügel, ja, dieser Bügel, der wirkt wirklich billig. Sollten die Ohrpolster einmal den Geist aufgeben gibt Shure gleich ein zweites Paar als Ersatz mit, schick, aber es lässt erahnen, dass sie offenbar damit rechnen, dass hier schnelle Abnutzung auftritt. Meiner ist noch neu also kann ich davon noch nichts berichten. Auch das Spiralkabel ist eher gut gemeint als gut in der Praxis. Durch die verpackungsabhängige Biegung an gewissen Stellen sieht das Kabel schon von Haus aus gebraucht und in Mitleidenschaft gezogen aus.
So, das war nun alles der optische Eindruck, aber nun zum klanglichen. Da hat Shure definitiv seine Hausaufgaben gemacht. Mich begrüßt sofort ein umwerfend homogenes Klangbild mit knackigen Transienten, unglaublich weiter Raumabbildung (und folglich exquisiter Stereoabbildung) und solider Bassreserve. Die Höhen sind messerscharf und können an dem einen oder anderen Moment gelegentlich fast zischen, doch das sollte als Alarmsignal interpretiert werden, denn dieser Kopfhörer soll in erster Linie beim Aufnehmen und Mischen helfen. Die oberen sind mir ein "klein wenig" zu glatt gebügelt - die kritischen Frequenzen zwischen 2500 und 3700 Hz werden eher freundlich wiedergegeben, aber daran gewöhnt sich das Ohr schnell und man erkennt bald dennoch die Schwachstellen im Mix.
Mein Fazit:
Für das, was dieses Produkt können soll hat sich Shure sicherlich ins Zeug gehaut. Seine Aufgaben erledigt der SRH840 mit Bravour, vor allem für diesen Preis bekommt man Sound wie ihn Kopfhörer in dieser Preisklasse bisher selten gesehen haben. Doch ich würde ihn dennoch nur zum Mischen bzw Mastern (ggf Aufnehmen) anwenden, da er leider mit der Zeit nicht nur unangenehm sondern nahe am Unerträglichen genau auf der Mitte des Kopfes zum Drücken beginnt (anfangs noch ein Druck, dann ein Ziehen und letzlich nach ca. 3 Stunden sogar Schmerz). Da hilft dann auch kaum mehr ein Vor- oder Zurückschieben. AKG, Sennheiser oder Beyerdynamic empfehle ich daher eindeutig für den Prozess des Musik- oder Klangschaffens, da sie einenen unproportional besseren Tragekomfort bieten und obendrein "leichter" klingen. Der Shure klingt wesentlich "angestrengter", aber das soll er ja auch - es ist ein analytisches Werkzeug und diesen Job erledigt er beispiellos.
PS: Ich biege nun jeden Abend den Bügel nach dem Arbeiten zusammen (um ihn so wie in der Abbildung hinzubekommen). Sollte das wirklich klappen werde ich mich um einen Nachtrag versuchen.