Mit dem MonoPoly ist Behringer ein weiterer Clone eines Kult-Synthesizers gelungen: der gleichnamige Korg Synthesizer aus dem Jahr 1981 wird bis heute als Korg’s Antwort auf den Minimoog gehandelt, jedoch weist allein schon die opulente Ausstattung dem MonoPoly ein Alleinstellungsmerkmal aus. Der analoge Synthesizer ist mit einer gut spielbaren 37-Tasten Klaviatur ausgestattet. Im Gegensatz zum Original hat der Behringer MonoPoly das anwinkelbare Bedienfeld als schönes Ausstattungsdetail; so findet man immer leicht die für sich beste Bedienposition.
Klangerzeugung
Die vier gleichartig aufgebauten, analogen Oszillatoren im MonoPoly liefern ein solides Klangfundament und halten in vier Oktavlagen (16“, 8“, 4“, 2“) die Wellenformen Dreieck, Sägezahn, PWM und PW bereit. Dass hier zwischen PW und PWM unterschieden wird, liegt an der „Effects-Abteilung“; dort stellt man mit PW eine feste Pulsweite ein und lässt zugleich die Pulsweite eines anderen Tongenerators z.B. vom LFO modulieren (PWM). Nachdem alle VCOs in der Lautstärke abgestimmt wurden, gelangen diese in das 24dB Lowpass Filter, welches auf dem SSM2044 Chip basiert. Dieses ist für einen fetten Klang bei tiefen Frequenzen und einem geradlinigen Übersteuerungsverhalten bekannt. Kenner haben dieses Filter auch schon im Korg Polysix, dem PPG Wave 2.2 und dem E-MU SP-1200 gehört. Zusätzlich und damit unabhängig von der Stimmen-Konfiguration ist der Rauschgenerator zumischbar.
Effekte?!
Effektiv ist diese Sektion, aber Hall oder Delay bieten sich hier nicht an. Gemeint sind die Modulationszuweisungen für die Oszillatoren. So findet sich hier ein Regler um die Pulsweite aller (ausgewählten) Oszillatoren manuell einzustellen, ein weiterer regelt die Intensität der Pulsweitenmodulation und bedient sich dabei LFO 1 (vier Wellenformen), LFO 2 (nur Sinus) oder der Filter Hüllkurve als Quelle. Mit Detune werden die vier VCOs gegeneinander verstimmt; was sehr dichte und lebendige Klänge erzeugt. Zudem gibt es noch die Cross-Modulation, welche klanglich sehr ergiebig ist und von Sync-Sounds bis FM einiges abdeckt.
Modulation & Arpeggiator
Hier geht es sehr klassisch zu; zwei ADSR Hüllkurven sind Filter und VCA fest zugewiesen. Dazu kommen zwei LFOs, die allerdings unterschiedlich ausgestattet sind. Der erste verfügt über die Wellenformen Dreieck, Sägezahn, Rampe und Rechteck, der zweite über Sinus. Beide werden in den Bereichen Wheel und Effects ihren Zielen zugewiesen und in der Intensität eingestellt. Auch die Oszillator-Modulationen haben bei Effects ihren Platz gefunden. Als Spielhilfe findet sich zudem ein Arpeggiator mit verschiedenen Modi, der sein Potenzial besonders bei den rotierenden Stimmen entfaltet und auch für das klassische „Italo-Disco Flair“ sorgt.
Stimmenverteilung
Da der MonoPoly über ein Filter und einen VCA verfügt, ist das Instrument je nach Mode monophon oder paraphon. Vier Tongeneratoren wollen und können mehr als nur aufeinander abgestimmt zu werden. Der mächtige Unisono-Mode, ist tatsächlich zugleich der klassische Mono-Mode, denn hier erklingen alle Oszillatoren zugleich, deren Lautstärke höher als Null ist; alle vier gegeneinander verstimmt ist also ein sehr fetter Mono-Sound. Auch ist hier der Chord-Mode untergebracht, bis zu vier Noten können nach erfolgter Eingabe mit nur einem finger gespielt werden. Der erste Poly-Mode meint das paaren von 2x2 Klangquellen (Double Mode/Share), der zweite (Poly) spricht mit jeder gespielten Note einen „neuen“ Oszillator an. Letzterer besticht dadurch, dass man die Oszillatoren buchstäblich sequentiell abspielt.
Introducing the MonoPoly (Part 1)
Behringer MonoPoly (Part 2) - Demo song & Overview
Ein blaues Wunder kann man erleben, wenn man den Monopoly vor sich stehen hat freut man sich einfach. Eine ehrliche Kiste mit ehrlichem Sound, ohne rum zu simulieren fließen hier keine Nullen und einzen durch Prozessoren oder Dsps sondern einfach nur Strom durch echte elektronische Bauteile welche den Strom solange formen bis Musik auf der anderen Seite raus kommt. So und nicht besser hat man das in den 70zigern gemacht. Das hat natürlich auch richtig gut und ehrlich geklungen. Gut dass es ihn wieder gibt, und Alternativen sind keine da! Selbst Korg bietet nur digitale Kopien an, die nur ähnlich klingen und im PC als Vst hausen dürfen. Da lobe ich mir Behringer, er hat Alleinherrschaft beim Monopoly übernommen. Dieses Modell wäre auch gar nicht mehr zu toppen. Ich wüsste wirklich nicht wie?
3 mal so schwer, wie ein digital Synthesizer und klanglich 10 mal schöner als ein digital Synthesizer. Vintage Gefühl für den Preis ist in Ordnung. Gutes Übungsfeld für Klangschrschrauber, da fast keine versteckten Parameter. Kommt aber klanglich nicht an das Original heran, fällt aber eigentlich nur im direkten Vergleich auf.
Tolles Teil. Sound ähnlich dem Poly D, aber für meinen Geschmack besser zu bedienen. Damals war ein Korg für mich unbezahlbar. Heute kann sich das jeder leisten. Geht's raus und macht Musik. Nicht nur sinnlose Bumsbässe sondern auch gefühlvolle Leads. Es leben Keith Emmerson, Tony Banks, Rick Wakeman und Co...