Mit dem Boss PS-6 Harmonist schickt die japanische Effektschmiede ein besonders vielseitiges Pitch Shifter und Harmonizer Effektpedal ins Rennen. Insgesamt vier unterschiedliche Effektmodi, die auf Wunsch im Stereo-Panorama genossen werden können, und die Möglichkeit zum Anschließen eines optional erhältlichen Expressionpedals verleihen dem PS-6 Harmonist eine nahezu unbegrenzte Anzahl unterschiedlicher Klangfarben.
Der polyphone Pitch Shifter des PS-6 Harmonist von Boss verschiebt den gespielten Ton oder Akkord um bis zu zwei Oktaven nach oben oder unten und ermöglicht so expressives
Im Harmony Modus mit monophonem Tracking ergänzt der Boss PS-6 den gespielten Ton um bis zu zwei zusätzliche Stimmen, um die Illusion mehrerer gespielter E-Gitarren zu erzeugen. Hierbei besteht die Möglichkeit, die gespielte Tonart und die erzeugten Intervalle für phantastische Klangerlebnisse mit korrekter Darstellung zu garantieren.
Für Gitarristen, die das gezielte Verstimmen ihrer
Mit der Möglichkeit, den gespielten Ton um bis zu vier Oktaven zu verschieben, lässt der S-Bend Modus des Boss PS-6 Harmonist jedes Tremolo-System vor Neid erblassen. Hierbei können mit Rise und Fall die Zeiten bestimmt werden, die bis zum erreichen des verschobenen Tons und zur Rückkehr zur ursprünglichen Note vergehen. Im S-Bend Modus arbeitet der Fußschalter des Boss Harmonist als Momentschalter, sodass nur so lange aktiv ist, solange der Schalter gedrückt wird.
Dieses Pedal bietet seinem Käufer die Möglichkeit, mit Funktionen wie der dreistimmigen Harmonie, dem chorus-ähnlichen Detune oder dem S-Bend (siehe/höre beim Intro von"Street Fighting Man" von Rage Against the Machine) dem "einfachen" Sound einer Gitarre interessante Nuancen hinzuzufügen. Gerade die dreistimmigen Harmonien bilden einen besonderen Reiz bei diesem Pedal.
Es sollte darauf geachtet werden, dass keine Akkorde dreistimmig harmonisiert werden können - somit ist diese Funktion zum Beispiel eher dazu geeignet, einer Tapping-Passage Fülle zu verleihen, als ein Solo mit vielen Wechseln zwischen Moll- und Dur-Passagen zu harmonisieren, da dies mitunter sehr "experimentell" schief klingen kann.
Es empfiehlt sich auch, ein Stimmgerät mit diesem Pedal zu kaufen, falls noch keines vorhanden ist, da erst ein solches einen einwandfreien Sound bei der Harmoniebildung ermöglicht.
Eine besonders gut anwendbare Einstellung ist die, bei der die Intervalle zwischen den Zusatztönen und dem Originalton jeweils eine Oktave sind: Der Sound wird durch den Oktavdreiklang sehr massiv, fast schon orgelähnlich, und die Balance zwischen dem Originalton und den Zusatztönen kann mit dem "Balance"-Knob sehr genau gehandhabt werden.
Mitunter kann die mehrfache Besetzung der Knobs für die verschiedenen Modi leicht verwirrend werden- so ist zum Beispiel der "Balance"-Knob für die Lautstärke der Zusatztöne, aber auch für die Geschwindigkeit des Bends beim "S-Bend"-Modus verantwortlich -, doch da hilft nur der stete Blick in die Bedienungsanweisung. Sobald der getan ist, eröffnen sich mit dem PS6 viele Möglichkeiten, die Gitarre weniger gitarrenhaft klingen zu lassen und mit ihrem Sound in ungeahnten Maßen zu experimentieren.
Ich habe dieses Pedal in der Hoffnung gekauft im Live-Einsatz eine praktikable Lösung für zweistimmiges Spiel und eine Erweiterung des Sound zu finden. Leider hat mich das Pedal sehr enttäuscht. die meisten Einstellung bei den Intervallen sind eigentlich unbrauchbar (wer braucht z.B. eine kontinuierliche zweite Stimme in Sekunden und Sexten, die sich nicht anpassen?) die Akkordeinstellungen klingen verwaschen. Die Videos, die das Pedal vorstellen sind eigentlich dahingehend ein Fake, weil die Beispiele so nicht funktionieren und sicher im Studio nachbearbeitet sind. Man findet ja auch keine Videos aus dem Liveeinsatz - interessant?
Das Pedal besitzt die übliche gute Boss-Qualität und wird vermutlich nicht so schnell kaputt gehen. Es kann viel und macht vor allem den S-bend auch wirklich gut. Leider ist mir jedoch die Latenz beim Tracking zu groß. Deshalb habe ich es zurückgeschickt. Schade eigentlich!