Eventide H9 Max Harmonizer Blue Limited Edition

Ich habe mir bereits vor einiger Zeit das Eventide H9 in seiner Standardausführung gekauft und, als das MAX Programm anlief, direkt auf die MAX Version geupgraded.

Man erhält wirklich eine Vielzahl an Sounds und ich bereue den insgesamt hohen Kaufpreis nicht.

Der Klang der einzelnen Algorithmen ist extrem gut, es gibt keinerlei Probleme mit Brummen o.ä. und es ist extrem stabil.
Ich besitze auch ein Big Sky und würde das H9 bei einer Kaufentscheidung vorziehen.

Wer schon sehr genau weiß, in welche Richtung sein Sound gehen soll, sollte sich eher das Eventide H9 Core kaufen und anschließend dieses um die Algorithmen erweitern, welche benötigt werden. Hier ist ein ausführliches Studium der Soundbeispiele sicher unabdingbar.

Ein Nachteil des Gerätes ist, dass man nur ein Gerät hat und somit die einzelnen Algorithmen nicht verketten kann.
Wobei hier Eventide mit dem letzten neu hinzugekommen Algorithmus auch hier nachgebessert hat.

Hätte ich noch kein H9, würde ich es mir sicherlich wieder kaufen. Und es ist schön zu sehen, dass Eventide noch regelmäßig neue Algorithmen für den H9 nachliefert, welche durch das MAX Paket kostenlos sind.

Unabdingbar ist aber ein Apple Gerät zur Steuerung, wobei es optimaler Weise ein Tablet ist, da die Steuerung auf einem kleines Display (iPod) nicht ganz so angenehm ist.

Als Hobbymusiker habe ich recht lange mit mir gerungen; ein Effektgerät für das teure Geld? Letztlich obsiegte die Erkenntnis, die ich auch aus der Arbeitswelt kenne: gutes Werkzeug kostet nun mal.

Daheim an den Synthesizern konnte ich nur sagen: großartig. Die alten „virtuell Analogen“ (Polymorph, Virus A, sogar, nicht schlagen, Yamaha CS1x) wertet die weiße Schachtel genauso auf wie einen Moog Mother 32 oder Arturia Drum Brute massiv auf. Für mich ist der H9 kein Effektgerät, sondern (nicht nur bei den harmonischen Algorithmen) ein vollwertiges Musikinstrument. Aus einem monophonen Moog einen Polymoog machen? Kein Problem. ;) Mit Drumcomputer eine schimmernde Ambient-Fläche generieren? Bitte sehr. Mit ungelenk gehaltener Gitarre instant ein This Mortal Coil nachstellen? Plötzlich irgendwie möglich. Der geneigte Zauberlehrling muss nur aufpassen, die gerufenen Geister doch noch im Zaum zu halten, sonst nehmen sie schnell die überhand.

Die Bedienung hat prinzipbedingt etwas von Yamaha DX7: mehr Tasten als Platz auf dem Display für den gigantischen Funktionsumfang. Das wird mit der iPad-App aber prompt entschärft. Diese hybride Benutzerführung hat mich besonders angesprochen. Trotzdem geht es ohne Bedienungsanleitung, englischsprachigen (leider in Druckform unvollständigen) Algorithm Guide und in der App integrierte Hilfefunktionen kaum was. Jedenfalls nicht, wenn man Einsteiger in die Welt der fx ist.

Hinzu kommt, dass einige wichtige Funktionen nur in separaten PDFs dokumentiert sind. Ohne diese kann man schon mal lange probieren, bis etwa der richtige Dreh zum Anschluss mehrerer Controll-Switches/Pedale gefunden ist.

Das Einzige, was ich vermisse, ist ein zweiter Effekt in der Reihe. So wäre wenigstens ein hinter jedem Effekt schaltbarer Reverb wünschenswert, sei es ein rudimentärer wie bei Strymon El Capistan. Sonst werden manche Effektfahnen schon mal unschön abgewürgt, wenn man die Tasten/Saiten losläßt. Aber das ist ein Meckern auf dem Ionosphären-Niveau.

Alles in allem doch ein Gerät, das die Ausdrucksmöglichkeiten massiv erweitert und mit feinstem HiFi-Klang nur Freude macht. Wer in den 1980er musikalisch sozialisiert wurde, wird den Klang besonders lieben.

Ich habe mir das Gerät für meinen Dave Smith Mopho x4 gekauft. Ich wollte unbedingt einen Stereoeffekt und einen für das Gerät geeigneten.

Der H9 übertrifft meine Erwartung. Die Qualität der Algorithmen ist phänomenal, besonders im Bereich Hall. Von natürlich bis experimentell ist alles dabei. Beim Core hat man nur einen Pitcheffekt an Bord und einen Gutschein für einen frei auswählbaren Effekt. Für 25 Euro hab ich mir noch einen weiteren gekauft und bin nun mit H910, Pitchfuzz und Space Time für alle Fälle gewappnet. Verzerrer, Chorus, Delay, Hall, Pitch ... mehr brauch ich eigentlich nicht. Aber die Hallprogramme sind so toll. Da werde ich mir wohl noch einige kaufen müssen.

Der H9 kann an das jeweilige Gerät von der Impedanz angepasst werden (Guitar, Bass, Synth Lead, Synth Bass). Das ist auch sehr wichtig besonders bei Synths, da das Signal sonst sehr clippt.

Alles in allem eine absolute Kaufempfehlung für Soundpuristen.

Bisher bin ich sehr zufrieden. Die Algorithmen klingen toll und mittels App lässt sich alles sehr gut anpassen.
Benutze mein altes IPad 2 zur Steuerung und trotz kleinerer Ruckler auf dem Display lässt sich alles gut bedienen.
Die Steuerung über die nackte Hardware des H9 kann ich nicht wirklich empfehlen, aber das ist Geschmacksache.

Habe mir den H9 zugelegt, um gängige Pitchshifter-, Harmonizer- und Delay Sounds zu erzeugen, und gelegentlich als Wahwah zu verwenden. Bis auf das Wah kann das H9 Core dies auch von Werk aus mit Bravour.
Wenn man sich ein bisschen in die kostenlose App hineingedacht hat ist die Bedienung denkbar einfach. Auch zusätzliche Sounds (wie Flanger, Distortion, oder eben das Wah) KOSTENPFLICHTIG herunterladen und dann mit dem Gerät realisieren.

Die Werkspresets klingen mehr als amtlich, lediglich das Tracking bei einigen Pitch-Presets könnte etwas besser sein. Delays und Chorus Sound funktionieren aber fantastisch.