Das Fender Santa Ana Overdrive ist ein besonders vielseitiges Overdrive-Effektpedal für E-Gitarre, mit dem sich das gesamte Spektrum zwischen subtilem Crunch bis hin zu saftiger
Auf die technischen Details gehe ich hier nicht ein, lässt sich ja alles nachlesen. Die Verarbeitung ist sehr stabil. Leider knackt der A/B Minischalter beim umschalten. Als Gitarren diente eine ESP Telecster, und je eine Gibson LP Std. mit Burstbucker Pro und 57 Classics.
Ich habe das Pedal an verschiedenen Amps: Marshall JVM410HJS, Fender Super Champ X2, Blackstar S1-200, Blackstar HT-50, Orange Dark Terror und ein paar Combos, Transe und Röhre getestet. Von wegen Fender Cremig, nichts da! Fender Fuzz würde ich eher sagen, Ich habe die Amps clean und leicht angezerrt gespielt. Der Einstellbereich des Drive Reglers ist nicht stimmig, schnell wird es zu kratzig. Der Modus B ist leider viel zu dumpf und der Presence-Regler ist zu schrill.
Bis hierhin hatte ich so meine Mühe einen Fender-artigen Sound einzustellen.
Ich hatte die gute Santa Ana dann noch an meinem Power Amp "ehx 44 Magnum" getestet, Wenn man den Drive Regler sehr sparsam einsetzt ist das Ding für einen cleanen bis leichten crunch Sound super, sozusagen die Fender Klangregelung für eine Endstufe. Das ist auch der Grund warum ich das Teil behalte. Ich habe auch die 3 BOSS Fender Fxx-1 Pedale und muß sagen das die Santa Ana im direkten Vergleich vor dem "ehx 44 Magnum" ein wenig besser klingt.
Irgendwie wollte es zwischen mir und dem Santa Ana Overdrive nicht richtig funken. Das Teil ist zwar recht flexibel, bietet gute Gainreserven, zwei Voicings, einen Boost, die Wahl zwischen True Bypass und Buffer, aber klanglich konnte ich keine Einstellung finden, die richtig gepasst hat. Voicing A war mir immer zu Höhenreich und dünn, Voicing B zu dunkel. Auch unter Zuhilfenahme der 4-fach Klangregelung fand ich keine Einstellung, mit der ich so richtig leben konnte. Interessanterweise klang es immer etwas topfig, selbst wenn der Bassregler ordentlich aufgedreht war. Für meinen Begriff hat der Bassregler eher die unteren Mitten geregelt als die Bässe. Die waren immer etwas beschnitten. Komisch. Außerdem klang es für mich etwas künstlich, eben nach vorgeschaltetem Verzerrer Pedal, dass nicht mit dem Verstärker zu einer Einheit verschmolzen ist. Bisher hatte ich immer sogenannte Boutique-Verzerrer verwendet, die natürlich auch teurer sind. Die klingen aber dafür im Vergleich irgendwie natürlicher und harmonischer. Qualität hat eben doch ihren Preis. Natürlich ist das alles subjektiv. Sicher werden andere mit dem Santa Ana glücklich. Und die freuen sich dann über ein gutes Preis-Leistungsverhältnis, denn Features hat das Teil genug.
zu diesem Preis sollte das Ding eigentlich mit Netzteil inklusive verkauft werden. Man kann förmlich zusehen wie die Batterie leer gesaugt wird und zwar auch dann wenn man die Beleuchtung abschaltet.
Darüber hinaus ist der Overdrive aus dem Hause Fender super. Er reagiert sehr einfühlsam auf die rechte Hand und das volume Poti. Schön.
Die Klangqualität und Vielfalt ist klasse und meiner Meinung nach unerreicht. Klare Empfehlung!
Sound ist ja immer eine Geschmacksfrage aber wer nach einem Pedal sucht, das cremige crunch-Sounds liefert, und noch Gainreserven für knackige leadsounds mitbringt, sollte die heilige Ana auf jeden Fall mal testen.