Der Model 15 von Behringer ist ein Clone des aktuellen Keyboard-Synthesizers Grandmother vom Kulthersteller Moog. Im kompakten Desktop-Gehäuse, das mit optional erhältlichen Rackohren in ein 19” Rack montiert werden kann und sogar als 80TE Modul im Eurorack Modularsystem einbaubar ist, benötigt der Model 15 deutlich weniger Platz als das Original mit seiner 32 Tasten Klaviatur. Die Aufteilung des Layouts und sämtliche Funktionsgruppen entsprechen dem wuchtigen Original in fast allen Punkten, einzig die Ein- und Ausgänge sind vollständig auf die rechte Seite der Frontplatte gewandert. Behringer hat den Model 15 in ein paar Details verändert und ergänzt: der zweite Oszillator kann als Suboszillator arbeiten und der Federhall-Effekt, der in der Grandmother ein echter Halltank ist, wurde durch eine gut klingende Emulation ersetzt. Details wie einen zweiten Multiple und die Möglichkeit alle Patches mit kurzen Kabeln erledigen zu können nimmt man da gerne mit.
Altbewährte Klangformung
Die analoge Klangerzeugung des Model 15 orientiert sich ganz am amerikanischen Vorbild und ergänzt dieses um ein paar spannende Details. Die beiden Oszillatoren liefern jeweils Dreieck, Sägezahn, Rechteck mit PWM und Nadelimpuls als Wellenformen. Als Extra im Model 15 ist Oszillator 2 in der Lage, mit den gleichen Wellenformen als Suboszillator zu arbeiten und läuft dann eine Oktave unterhalb der Frequenz des ersten Tongenerators. Zusätzlich ist zwischen beiden Oszillatoren Hardsync schaltbar und ein Rauschgenerator liegt im Mixer an. Über das Patchfeld sind weißes und rosa Rauschen verfügbar; man hat also die Wahl, welche Rauschfarbe die schmatzigen Bass-Sounds leicht anrauen soll. Das nächste Element im Signalweg ist ein resonantes 24dB Lowpass Filter, das richtig tief nach unten geht und die Resonanz verblüffend ähnlich wie das Original färbt. Der sehr markante Klang des Filters weiß zu begeistern und trägt daher in besonderer Weise zum Gesamtsound bei. Den Abschluss im Signalweg machen ein schnell reagierender Mono-VCA und der charismatische Federhall-Effekt, der im Modul 15 als gut aber weniger scheidend klingende Emulation umgesetzt wurde. Im Bereich „Utilities“ findet sich ein unabhängiges und daher frei einsetzbares Highpass-Filter. Ob man damit einem Oszillator den Bassbereich wegräumt, zwischen Mixer und Filter platziert einen Bandpass kreiert oder das Spektrum der Rauschquellen beschneidet steht dem Nutzer frei. Als klassische Modulationsquellen dienen eine ADSR (Attack / Decay / Sustain / Release) Hüllkurve für VCF und VCA sowie ein LFO mit Sinus, Sägezahn, Rampe und Rechteck Wellenformen. Der LFO kann gleichzeitig auf die Ziele Pitch, PWM und Cutoff mit individuell einstellbaren Intensitäten einwirken. Typisch für Moog wird die maximale Intensität des Modulationsbus mit dem Modulationsrad dosiert. Im Model 15 übernimmt diese Aufgabe der Regler „Modulation“.
Patchpanel
Rechts auf dem Bedienfeld findet sich alle CV, Gate und Audio Ein- und Ausgänge, die bei der Grandmother räumlich strikt getrennt in der jeweiligen Funktionsgruppe zu finden sind. Im Model 15 erfolgt diese Trennung durch Farbcodes und natürlich die Aufteilung in Eingänge auf der linken Seite und Ausgänge auf der rechten Seite. Mit der Anschlagdynamik das Filter spielen? Einfach von Velocity nach Cutoff patchen. Ein klassischer Sync Sound wird benötigt? Ein Kabel von ENV nach OSC 1 CV stecken und Hardsync aktivieren erledigt diese Ausgabe. Es bedarf tatsächlich ein wenig Fantasie die Möglichkeiten, die die 48 Ein- & Ausgänge bieten in Sounds umzusetzen, hat man es einmal verstanden ist der Model 15 ein Quell dursetzungsfähiger Analogsounds quer durch aller Sparten.
Arpeggiator & Sequenzer
Als Spielhilfen bietet der Model 15 zwei Funktionen, die wahlweise zur Verfügung stehen: Der Arpeggiator hat einen Arbeitsbereich von 1-3 Oktaven und kann die gehaltenen Noten in der gespielten Reihenfolge, Up & Down oder zufällig spielen. Die zweite Option ist der Sequenzer mit drei Speicherplätzen, die bis zu 256 Schritte lang sein können und sogar mit Accent, Pause und Überlappung programmierbar sind.
Trotz klassischer subtraktiver Synthese schnell erfrischend andere Klänge produziert. Verarbeitung ist völlig OK und das Patch ist für meine Finger durchaus einfach zu stecken.
Sound
Features
Bedienung
Verarbeitung
Preis/Leistung
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