Gibson Les Paul 60s Tribute 2016 T VS Satin Vintage Sunburst

Ich darf die oben genannte Gitarre nun schon seit 4 Monaten mein Eigen nennen und bin von Tag zu Tag immer wieder aufs Neue verblüfft, wie gut sie klingt!

Wer P-90 Pickups liebt oder generell einen transparenten Ton auch im verzerrten Bereich bevorzugt, sollte hier zuschlagen! Darüber hinaus mag man oft vergessen, dass die Pickups, obwohl es Singlecoils sind, enorm Druck machen. Diese Gitarre fühlt sich im Blues aber auch im Punkrock zuhause und kann mächtig Dampf machen!

Ein weiterer Punkt, der mich umgehauen hat, ist die Bespielbarkeit und Sustain, der wahrscheinlich durch die einzelnen Kammern im Body hervorgerufen wird.

Kleines Minus aber definitiv KEIN KO-Kriterium: Nach dem Kauf sollte man die Saiten wechseln und das Griffbrett mit Lemon-Oil behandeln, um es zu schützen und zu pflegen, da es doch recht trocken und offenporig ist. Ein weiterer Punkt ist, dass der Lack relativ staubanfällig ist, aber möglicherweise gibt sich das mit den Monaten/Jahren.

FAZIT: Alle, die eine echte Gibson Les Paul und vorallendingen mit P-90 Pickups haben möchten, aber kein Geld in eine teurere Gibson (z.B. die Goldtop aus dem Custom Shop) investieren können/wollen, sollten hier zuschlagen!

Schöne zeitlose Gitarre mit guter Verarbeitung und tollem Sound.

Nach langen Überlegen habe ich mir für den (für Gibson) günstigen Preis dann doch das Original geholt.

Vorausschicken möchte ich, dass die Tribute meine nun dritte Gitarre mit P90-Pickups ist- ich darf mich also schon als Anhänger dieser Tonabnehmer bezeichnen, die für mich etwas ganz Besonderes sind.
In der 60s Tribute wird der volle, mit Verzerrung auch etwas "pöbelnde" Ton dieser dicken Singlecoils unterstützt von wunderbarem Holz, das dem Klang so etwas wie einen zusätzlichen Anschub gibt, um hier einmal nicht den abgegriffenen Begriff des "Sustain" zu strapazieren. Es macht schon enorm Freude, wenn das Holz dem Ton noch zusätzliche Facetten entlockt- man hört und spürt, dass man mit einem richtig guten Instrument zu tun hat.
Das Instrument verströmt einen angenehmen Geruch, und das Griffbrett ist grobporig und dick- mit perfekt abgerichteten Bünden, klasse.
Die Saitenlage ist ab Werk nicht superflach eingestellt, dennoch lässt sich die Tribute sehr gut bespielen. Der Hals ist unerwartet schlank, hier hatte ich Dickeres erwartet.
Der dünne matte Korpuslack setzt sich angenehm von der Polyurethan-Schale ab, in die viele Instrumente heute gegossen sind. Ob das Einfluss auf den Klang hat, kann ich nicht beurteilen, aber die Lackierung lässt sogar genau erkennen, wo die aufgeleimte Ahorndecke beginnt.
Die Potis sind dem 60s-Anspruch entsprechend mit "Reflektoren" in der Mitte der Reglerknöpfe versehen, laufen super und tun ansonsten, was sie sollen- Regelweg und -bereich sind, auch bei den Klangreglern, sehr angenehm.
Selbst die Saiten sind, ungewöhnlich für Werkssaiten, durchaus okay. Allerdings waren sie beim Aufziehen nicht gereckt worden, wodurch sie erst nach einiger Zeit die Stimmung hielten.
Bei so viel Lob auch ein ganz klein wenig Kritik: Den mitgelieferten Gigbag halte ich für nicht praxisgerecht, da ich eine Gitarre mit angewinkelter Kopfplatte nur im Koffer transportieren würde.
Insgesamt eine tolle Gitarre zu einem sehr günstigen Preis. Wer in den P90-Singelcoils seinen Ton gefunden hat, sollte sich eine Tribute 60s sichern, so lange noch welche vorrätig sind.