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Die Verzerrung ist ein ikonischer Klangeffekt, der sowohl die E-Gitarrenmusik als auch die gesamte Musikwelt des 20. Jahrhunderts als solches nachhaltig geprägt hat. Wurde der Effekt in der frühen Zeit der sich entwickelten Rockmusik noch dadurch erreicht, dass man seine Lautsprecher zerschneiden oder den Verstärker unerträglich laut drehen musste, existieren heute viele verschiedene Verzerrer-Effektpedale für E-Gitarre, die den beliebten Sound auf gesitteten Lautstärke-Niveaus und vor allem ohne schwerwiegende Modifikationen am eigenen Equipment erreichbar machen.
Obwohl es eine kaum überschaubare Anzahl verschiedenster Verzerrer-Effektpedale für E-Gitarre gibt, lassen sich die allermeisten in die drei Arten Overdrive, Distortion und Fuzz einteilen. Jeder Vertreter dieser Effekttypen erzeugt selbstverständlich einen ganz eigenständigen Klangcharakter, den sie durch individuelle Herangehensweisen erreichen und sich so für unterschiedliche Einsatzbereiche eignen:
Overdrive simuliert den warmen, natürlichen Sound einer übersteuerten Röhrenverstärker-Endstufe, indem der Effekt das Signal der Gitarre leicht verzerrt und zusätzlich verstärkt. In dieser Verzerrung hört man noch viele Details des 'cleanen' Sounds. Drive-Pedale werden aufgrund ihrer organischen Qualitäten daher gerne von Blues- oder Rockmusikern eingesetzt. Jedoch greifen auch Metalheads gerne auf sie zurück, um ihren bereits ordentlich zerrenden High-Gain-Verstärkern zusätzlichen Schub und mehr Definition zu verleihen.
Distortion liefert dagegen eine stärkere, aggressivere Verzerrung, bei der das Signal um ein Vielfaches verstärkt und dabei durch sogenanntes Clipping stark verzerrt wird. Das Ergebnis ist ein harter und rauer Ton, der typisch für Rock und Metal ist. Distortion-Pedale eignen sich ideal, um Verstärkern, die an sich eher unverzerrt klingen, trotzdem kräftige Rock- und Metalsounds entlocken zu können.
Fuzz ist der extremste der drei Effekte. Hier wird das Signal so stark übersteuert, dass der Klang fast schon zerbrechlich und 'fuzzig' klingt. Oftmals geht die Auflösung von Details im Klang dabei verloren, weswegen der Fuzz-Sound gerne mit einem Octaver-Effekt kombiniert wird und so einen Teil seiner Definition zurückerhält. Fuzz wird häufig in der Blues- und Rockmusik verwendet.
Absolute Klassiker unter den Overdrive-Pedalen sind ganz klar der für seinen warmen und klassischen Rock-Sound bekannte Ibanez TS9 Tube Screamer, und der organisch klingende Fulltone O.C.D. Im Bereich Distortion ist hingegen das Boss DS-1 Distortion Pedal die Waffe der Wahl zahlreicher Gitarristen, die auf der Suche nach eine härterer und aggressiverer Verzerrung sind. Auch das ProCo RAT2 wird oft genutzt, da es einen speziellen, sehr rauen und dunklen Klang hat. Der absolute Fuzz-Klassiker ist letztendlich das Electro Harmonix Big Muff mit zahlreichen Ablegern.
