Thermionic Culture Culture Vulture Super 15

Subtil oder dramatisch

Der Thermionic Culture Vulture Super 15 ist ein Stereo Röhrenverzerrer, mit dem Eingangssignale akustisch von sanft bis garstig verfremdet werden können. Ursprünglich als "Distortion Box" zur Simulation von verschiedenen Röhrenverstärkern entwickelt, wird der Thermionic Culture Vulture Super 15 inzwischen von vielen Nutzern auch für andere Instrumente zweckentfremdet. So sind zum Beispiel Drum Loops, Vocals und Piano Sounds beliebte Ziele, um aus einem "gewöhnlichen" Sound einen Besonderen zu machen. Wie fast alle Modelle, unterliegt auch der Culture Vulture einer stetigen Updatepflege.

Bedienelemente

Auf den äußeren Seiten des Vulture Super 15 sitzen die Drive-Einstellungen. Dazu gehört nicht nur der Regler, sondern auch ein Schalter, welcher sich unter dem Poti befindet. Mit Drive wird die Menge des Signals, welches der zweiten Röhre zugeführt wird, gesteuert. Es ist zu erwähnen, dass dieser Regler im Optimalfall zusammen mit dem Output-Level-Regler angewendet wird, um den Gesamtpegel dort zu halten, wo er gewünscht ist. Der Drive-Regler ist in 15 Stufen unterteilt und der Schalter besitzt drei Einrastmöglichkeiten. Zum einen einen "Normal"-Betrieb, durch welchen der Frequenzgang flach ist. Schalterstellung "+10" erwirkt eine Verstärkung des Signals um 10dB. Nur bei dieser Stellung funktioniert später auch die Presence-Einstellung. Steht der Schalter auf Overdrive, so liegt das Signal 28dB über Normal und ist gut für extreme Verzerrungseffekte bei Line Pegeln, aber auch für Gitarren oder andere Quellen mit niedrigem Pegel, geeignet.

Das Output Level steuert das Signal, welches an den Output des Geräts geleitet wird. Es wird beim Thermionic Culture Vulture Super 15 auch über einen Dreh-Poti und einen Schalter eingestellt, welcher sich direkt neben dem Poti befindet. In Extremeinstellungen bietet sich eine Vordämpfung des Ausgangspegels mit dem zuschaltbaren -10dB-Pad an.

Um den Ton dünner oder dicker klingen zu lassen, besitzt das Gerät einen Bias-Drehregler. Damit wird der Strom, der durch die Pentode geleitet wird, verändert. Es ändert sich die Spannung in der Katode, was zudem visuell am Zeigermessgerät in Milliampere dargestellt wird. Steht der Regler auf 1, so wird wenig Strom geleitet, wodurch der Ton dünner klingt. Bei Überstrom hingegen bekommt der Ton eine dickere Note. Hierzu sei aber erwähnt, dass ab 0,6mA Dauerbetrieb die Lebenszeit der Röhre durchaus verkürzt wird.

Die Function-Regler des Vulture Super 15 wurden, im Vergleich zum ersten Modell, um einige Einstellungen erweitert. Es stehen nun insgesamt zehn Möglichkeiten zur Verfügung, womit die Schaltung des Geräts beeinflusst werden kann. Einstellung T führt zu einer Triodenschaltung, wohingegen P1 zu einer Pentodenschaltung umschaltet, woraus eine harsche Bandsättigung entsteht. PK1 bis PK5 erlauben eine einzigartige Form der Mittenanhebung durch einen scharfen Filter über Bias. SQ1 bringt eine stark verzerrte Art von P1 und SQ2 ist eine noch extremere Version dessen (vergleichbar mit P2 des Standard Culture Vulture). Die Einstellung SQ3 bringt den totalen Distortion Wahnsinn.

Neben diesen Features besitzt der Culture Vulture Super 15 auch einen Filter-Schalter, der einen Low Pass Filter aktiviert, welcher Frequenzen über 5kHz um bis zu 6dB absenkt und so die Härte des Signals reduziert.

Zuletzt befindet sich noch der Bypass-Schalter auf der Frontseite des Geräts. Ist Bypass aktiviert, wird der Line-Eingang direkt mit dem Line-Ausgang verbunden und die Elektrik des Röhrenverzerrers schaltet sich aus.